Die Sonne Spaniens und der lange Weg zum Ökostrom

Fotovoltaik Spanien

2011 übernahm die konservative Partei Partido Popular das Ruder der spanischen Regierung. Die Zeiten waren schlecht, Wirtschafts- und Immobilienkrise, Staatskasse leer etc. Präsident Rajoy und seine Partido Popular übernahmen, und mussten nun sparen, egal wie, ein europäischer Schukdenschnitt á la Griechenland sollte hier um jeden Preis vermieden werden . Eine der umstrittensten Entscheidungen war, noch im gleichen Jahr 2011, die staatliche Förderung des Solarstroms zu beenden, das Selbstproduzieren von Strom sogar zu verbieten / zu besteuern. Die sogenannte “Sonnensteuer” war geboren. Fast noch absurder wohl die Verordnung, dass Eigentümergemeinschaften auf gemeinschaftlichen Flächen (wie z.B. Flachdächern auf Hochhäusern), keine Anlagen erstellen durften, das Nutzen von selbstproduziertem Strom in WEG´s damit verboten.

Ein bemerkenswerter Fehler, jedenfalls aus heutiger Sicht betrachtet. Und ein grosser Schaden für diejenigen, die einen Antrag auf Einspeisung gestellt hatten. Auf grosse Solarparks gesetzt und viel Geld investiert hatten, ab diesem Zeitpunkt ohne Aussicht auf staatliche Förderung. Unter anderem die Firma NextEra Energy, die aufgrund dieser Gesetzesänderung auf einem 50 MW Investment in Spanien sitzen blieb, jede Menge Kapital war bereits geflossen. Die amerikanischen Geldgeber zogen vor den europäischen Gerichtshof und bekam Recht : Spanien wurde 2019 höchstrichterlich zu einer Zahlung von 300 Millionen Euro Strafe verurteilt. Ausserdem sollte das umstrittenes Rajoy Gesetz ausser Kraft gesetzt und regenerative Energien mit sofortiger Wirkung wieder gefördert werden. Im Oktober 2019, inzwischen unter dem sozialistischem Präsident Pedro Sánchez, wurde die Gesetzgebung dem Urteil entsprechend geändert, die die Produktion von regenerativen Energien wieder zugelassen, und eine Einspeisung wieder möglich sein. Mit dem kleinen Wehrmustropfen: Es wurde nicht definiert, wie hoch eine Einspeisevergütung sein sollte.

Präsident Sánchez übernahm 2018 mit einer Minderheitsregierung die Ruder des spanischen Staates, seit 2020 dann gemeinsam formal gewählt in Koalition mit der linken “podemos”, und lokalen Splitterparteien (Bildu und ERC), bildete (vorbildlich!) eine eigenen Ministerium mit dem störrischen Namen “Ministerium für den ökologischen Umschwung und die demographische Herausforderung”.

Um es kurz zu machen: Ökostrom lohnt sich wieder, die früher verbotenen Anlagen sind erlaubt und zwischenzeitlich gibt es auch wieder Vergütung für den eingespeisten Strom.

Ähnlich wie in D, müssen Anlagen zur individuellen Stromerzeugung (wie z.B PV Anlagen) angemeldet werden, in Spanien erfolgt das bei der Landesregierung. Nach erfolgter Anmeldung (mittels Boletin des Installateurs sowie endlose Formularien), muss dann bei dem jeweiligen Stromversprger die Einspeisung verhandelt werden.

Im Prinzip also soweit so gut, aber eben nur im Prinzip: Die Verordnungen sind noch recht taufrisch, alles dauert wie gewohnt unglaublich lange (Landesregierung: mindestens 6 Monate), Sie werden als Hausbesitzer schnell merken das Endesa und andere Versorger so gar keine Lust haben die Einspeisevergütung zu zahlen. Mühsame Telefonate, teils inkompetentes (überfordert?) Personal … Sie werden also jede Menge Geduld mitbringen müssen, damit ein Versprger die Vertragsänderung akzeptiert. Mit entsprechender Insistenz funktioniert das aber

Dann allerdings wird es interessant: Endesa gewährt etwa für PV Anlagen (Stand: Oktober 2021) einen 40% Rabatt auf den kWh Preis, und eingespeister Strom wird mit 5 ct / kWh rückerstattet. Ein interessantes Angebot, belohnt es doch alle die, die Strom selbst produzieren -unabhängig von der Grösse der Anlagen-

In Spanien machen die Anlagen besonders viel Sinn: Heizungen und Kühlanlagen werden grösstenteils per Strom alimentiert (Wärmepumpe), mit einer intelligenten Steuerung und Ausnutzung des Nachtstromtarifes reduzieren Sie ganz erheblich die Kosten dieser durstigen Anlagen. Eine 10 KW PV-Anlage (Kosten ca 20.000 €) sollte sich je nach Nutzung und Steuerung in weniger als 8 Jahren amortisiert haben. Und Sie tun was für Ihr Gewissen und die Umwelt. Als Faustregel gilt: Je grösser die Wohnhäuser, desto mehr lohnt sich das. Die Einspeisungsvergütung alleine ist nicht wirklich aufregend.

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