Bautechnik in Andalusien, der Costa del Sol und der Costa de la Luz

An der Costa del Sol regnet es von Mai bis Mitte Dezember nicht. Undichte Dächer oder nasse Böden bei nicht unterkellerten Häusern lassen sich daher oft erst feststellen, wenn der große Regen kommt.

Trotzdem lassen sich Feuchteprobleme erkennen in Form einer Inaugenscheinnahme. Also genau hinsehen; Stockflecken können nicht zu 100 % entfernt werden. Auch die Nase hilft: Öffnen Sie Schränke, dort identifizieren Sie am schnellsten Modergeruch. Vorsicht bei frisch gestrichenen Häusern: Dies ist ein beliebter Trick um Stockflecken zu eliminieren.

Die Baumeterialien sind in Andalusien generell etwas einfacher. Bei dem Klima hier sind dreifach verglaste Fenster nicht erforderlich.

Bäder sind meist nicht beheizt, selbst ganze Häuser besitzen oft keine Heizung oder Kühlung. Verkäufer oder Makler überspringen das gern mit dem Hinweis: Braucht es hier doch nicht. Doch! Braucht es! Fliesen- und Marmorböden werden sehr ungemütlich in der Wintersaison.

Heizung – soweit vorhanden – meist per Luft / Luft Wärmepumpe, höherpreisigie Immobilien auch mit Fußbodenheizung. Ein geniales System, vor allem wenn mit Solaranlagen komplettiert wird. Als träges System eignet sich die Fußbodenheizung ideal als Wärmespeicher, der tagsüber gratis geheizt werden kann mit selbst produziertem Strom) und nachts die Wärme abgibt, auch wenn die Wärmepumpe aus ist.

Auch Domotik Systeme setzen sich immer mehr durch, per KNX, Alexa oder Apple. Preislich inzwischen attraktiv, allerdings immer noch mit hohem Programmieraufwand verbunden. Sehr praktisch sind dabei zentralisierte Rollladen- und Alarmsteuerung, aber auch Licht, Musik und Klimaanlage. So lässt sich das Haus als “bewohnt” simulieren, auch wenn man nicht vor Ort ist. Oder die Klimaanlage in Marbella in Betrieb setzen, wenn man noch am Flughafen in Berlin steht. Inzwischen können viele Geräte auch unabhängig von Systemen direkt vom Handy per App gesteuert werden, wie z.B Klimaanlagen, Türöffner, Beleuchtung oder auch die Alarmanlage.

Die statischen Elemente werden üblicherweise aus Beton ausgeführt, Stahlbetonskelettbau mit zweischaligem Mauerwerk, teils mehr, teils weniger, teils gar nicht gedämmt. Auch Dächer, egal ob Flach- oder Schräg- wurden bis 2006 (Inkrafttreten neues Baugesetz CTE), nicht oder nicht ausreichend gedämmt, Schrägdächer meist ohne Abdichtungsbahn.

Schwieriger sind Leckagen im Pool zu finden. Das erfordert einen gewissen Prüfungsaufwand und Zeit. Die Hauselektrik ist teils noch ohne Schuko / Erdung und mit PVC Ummantelung, was aber seit ca 20 Jahren verboten ist.