An der Costa de la Luz pfeift der Wind – zur Freude der Kite Surfer.
Die Malagueños hassen den Wind, die Kitesurfer lieben ihn: “Der Wind nimmt nicht alles mit, sondern fegt was nicht zu dem Platz gehört“ (Jichi Hussein)
Beim Kauf des Traumhauses denken viele nicht daran. Dabei gehört der südwestlichste Teil Spaniens -die Costa de la Luz- mit zu den windigsten Gegenden auf dem europäischen Festland. Wer sich öfter in der Gegend um Tarifa bis hoch nach Zahara de los Atunes oder Conil de la Frontera aufhält, erkennt das an den zahllosen Windrädern.
Das kann auf Dauer zum Wermutstropfen werden: nicht festgezurrte Gegenstände / Gartenmöbel fliegen durch die Gegend, der gemütliche Kaffee auf der Terrasse wird vergrätzt, scheppernde Rollläden rauben den Schlaf – für den viele eigens hergekommen sind.
An der Costa del Sol werden wir vom Wind etwas verschont, aber auch hier gibt es einige windintensive Gegenden: Estepona, Benahavis (Montemayor), La Mairena bei Ojén, die Südseite der Sierra de Mijas (Higuerón), und vor allem das Tal des Guadalhorce (Alhaurin de la Torre, Alhaurin el Grande, Coín, Cártma). Auch die Großstadt Málaga leidet unter dem Westwind “Terral”, besonders im westlichen Teil der Stadt. Einer der Gründe, warum sich die betuchten Herrschaften im vergangenen Jahrhundert vorwiegend im östlichen Teil niederließen und dort ihre Sommerpaläste bauten. Auch heute gilt der östliche Teil der Stadt Malaga (Limonar, Cerrado de Calderon, Pedregalejo, San Anton) als Heimat der eher oberen Mittelschicht.
Windrichtungen
An der Costa del Sol bläst vorwiegend der levante Wind aus dem Osten, in Málaga Stadt selbst im Sommer verhältnismäßig kühl. Der heiße und trockene Poniente (Terral) wird in manchen Gegenden der Küste sehr unangenehm. Manch einer klagt sogar über mehr oder weniger starke Gemütsschwankungen aufgrund des geänderten Luftdruckes. In Malaga als berüchtigter “Terral” Wind bekannt (ablandiger Fönwind,, der durch die Bergformation den notwendigen “Turbo” erhält). Dieser bläst nur wenige Tage hintereinander, ist staubtrocken (ideal zur Wäsche trocknen!), und im Sommer gerne auch mal über 35ºC warm – auch nachts. Der Terral -oder Poniente- ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, drückt er doch das frische Atlantikwasser ins Mittelmeer (bei Poniente ca 1,5 Mio m3 – pro Sekunde!), wälzt bei der Gelegenheit das Meerwasser um und schwemmt damit das Plankton nach oben – Grund für die kühlen Wassertemperaturen und den außerordentlichen Fischreichtum im Alborán Meer (so heißt der Mittelmeerstreifen zwischen dem südlichsten Mittelmeer Spaniens und Marokko).
Interessant dabei, dass der Poniente Wind im Sommer ein wenig kühlere Temperaturen für das Landesinnere und an der Costa de la Luz bringt, an der Costa del Sol hingegen für Höchsttemperaturen -gerne über 40ºC- sorgt (außer die Gegenden Puerto Marina, um El Faro herum und auch Marbella). Dreht der Wind hingegen auf Levante, schwitzt ganz Spanien inkl die Costa del Luz, nur Málaga erfreut sich (manchmal) kühlen und angenehmen Temperaturen, selbst im August.
Wie bauen?
Aber wieder zurück zum Traumhaus: in windstarken Gegenden empfiehlt es sich vorher zu informieren, woher der Wind vorwiegend bläst, und ob die Freibereiche nutzbar sind. Ein Terrasse mit Ausrichtung West oder gar Nordwest im Higuerón wird ungemütlich, an Tagen des Terral. Terrassen mit Ausrichtung Ost (Levante!), aber auch Ausrichtung West (Poniente) wird am Atlantik schwer nutzbar sein.
Was heißt das für das Traumhaus? Entweder Sie erwerben ein Wohnhaus in einer Gegend mit weniger Wind, oder Sie schaffen windgeschützte Freibereiche. Denken sie dabei bitte nicht an Markisen, diese sind ungeeignet als Windschutz.
Oder eben selbst bauen und das Wohnhaus so platzieren, das wir möglichst windgeschützt aber mit Sicht wohnen können. Wichtig ist die geeignete Ausrichtung des Wohnhauses zur windabgewandten Seite: bläst der Wind von Nordwest, dann orientieren Sie das Haus gen Südost, Sie werden sich damit eine Menge unangenehmer Momente ersparen! Wir können als Architekten baukonstruktive Lösungen schaffen: Loggien (dreiseitig umschlossene Terrassen), Mauervorsprünge, oder wenigstens Terrassen mit 2 schützenden Wandseiten. Liegt die Windseite genau in der Achse des schönsten Blickes – das kommt oft vor!-, dann können wir mit entsprechenden Einschnitten / Mauerscheiben als Wohnskulpturen und Ausgestaltung von Loggien sehr viel Abhilfe bieten.
Fragen Sie uns, wir finden Lösungen!
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