Pool Wärmepumpe – eine Energieverschwendung?
Nun ist das Ferienhaus gebaut und der Pool lädt zur Abkühlung ein: wer denkt da nicht daran die Badesaison zu verlängern und das Poolwasser zu klimatisieren? Heizungen für den Pool wurden früher gerne mit fossilen Brennstoffen betrieben (Gas- oder Ölbrenner), dies ist jedoch seit 2013 in Spanien nicht mehr erlaubt (Real Decreto 238/2013, de 5 de Abril).
Nun gibt es wie immer verschiedene Varianten das Poolwasser zu heizen: A) mittels Solarthermie (dunkle Heizschlangen auf dem Dach werden von der Sonne erhitzt), hier wird die gewonnene Solarwärme per Wärmetauscher dem Poolwasser zugeführt. Oder B) mit einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe.
Solarthermie – eine wirtschaftliche Methode
Das mit den Heizschlangen und Solarthermie liegt nahe, denn Sonne gibt es genug in Andalusien. Das Problem ist dabei: Was tun, wenn das Wasser im Pool zu warm wird, wohin mit all der Wärme? Ein weiteres Problem an dieser Technik ist die Steuerung: damit die ideale Wassertemperatur von 28ºC erreicht aber nicht überschritten wird, muss eine mechanische (oder manuelle) Klappensteuerung die Arbeit eines Thermostats übernehmen. Gerade im Hochsommer haben wir in Südspanien eher das Problem, das unsere Pools zu warm werden, und dazu eine intensivere Instandhaltung erforderlich wird (Algenwachstum, erhöhter Einsatz von Chemie …) .
Und bitte nicht vergessen: eine solarthermische Erwärmung des Wassers funktioniert nur bei Sonnenschein, sie kommt also in den Übergangszeiten / im Winter / wenn es bewölkt ist an ihre Grenzen. Die Tage werden kürzer, die wenigen Sonnenstunden im November reichen nicht um das viele Poolwasser zu erwärmen. Trotzdem eine sehr wirtschaftliche Variante.
Eine Pool Wärmepumpe
ist einfacher zu steuern: Über einen Wärmetauscher wird die gewonnene Wärme an das Poolwasser abgegeben, im Hochsommer bleibt die Wärmepumpe aus. Wichtig zu beachten, das die Wärmetauscher aus rostfreiem Material sein müssen, bei Salzwasserpools aus Titan Zink. Geheizt wird vorwiegend wenn die Sonne scheint, und der Strom selbst per PV Anlage produziert wird. Vor allem in den Übergangszeiten (April / Mai und September / Oktober) wird Strom in Menge produziert aber nicht verbraucht. Der überschüssige und kostenlose Strom eignet sich daher hervorragend zum Betreiben der Poolheizung per Wärmepumpe. Was übrig bleibt wird eingespeist.
Was müssen wir bei der Installation beachten? Wichtig ist eine gute Wärmedämmung des Poolwassers, um den Energieverlust über Nacht zu begrenzen. Ideal sind elektrisch gesteuerte Poolabdeckungen, aus PVC oder Polycarbonat, die sich wie ein Rollladen über das Poolwasser legen und bei der Gelegenheit auch ein guter Schutz für ins Wasser fallende Kinder sind. Diese Abdeckungen gibt es in verschiedenen Farben, auch Solar erhältlich (schwarze energieabsorbierende Unterseite). Der Einbau kann in verschiedenen Varianten erfolgen, im Wasser liegend, aus dem Boden rollend, als am Pool angehängter «Rucksack», oder auch über dem Wasser liegend als Rolle. Mit einer Poolabdeckung erreichen wir ca 4-6ºC höhere Wassertemperaturen, mit Solarabdeckung sogar mehr.
Endet der Schwimmgenuss, wird die Poolabdeckung zugefahren, der Temperaturverlust über Nacht hält sich so in Grenzen. Sobald sich die Sonne wieder zeigt, startet unsere Poolwärmepumpe und heizt das Wasser nahezu gratis mit dem selbst produzierten Strom.
Und wie viel Strom benötigt nun eine Pool Wärmepumpe? Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: je besser das Produkt, desto höher die Effizienz oder COP (Coefficient Of Performance). Es gilt dabei zu identifizieren bei welcher Außentemperatur dieses COP gemessen wurde. Preiswerte Geräte ermitteln das gerne bei ca 30ºC Außentemperatur – was das Ergebnis natürlich verfälscht, denn bei 30ºC benötigen wir keine Poolheizung mehr. Als Faustregel der Bemessung gilt eine Leistung von 200 W pro m2 Poolwasserfläche. Der Standardpool von 4x8m benötigt somit 6,5 KW. Mit einem COP vom 5 haben wir eine Energieaufnahme von weniger als 1,5 KW, das entspricht in etwa der Leistung Ihres Haarföhns. Pools mit Überlauf («Infinity») benötigen eine deutlich höhere Heizleistung, durch den Infinity Effekt wird die Verdunstung gefördert, die dem Wasser Energie entzieht.
Wie viel Energie benötigt die Pool Wärmepumpe?
Es gilt die Regel: um 1000l Wasser bei 20º Raumtemperatur um ein ºC zu erhöhen benötigen wir ca 1,2 KWh Energie. Berücksichtigen wir die Umstände (Pool im Freien, Verdunstung, im Herbst Temperaturen um 10ºC, Pools ohne Abdeckung …) erhöht sich der Leistungsbedarf. Heißt in anderen Worten: Möchten wir einen 100.000l Pool mit Abdeckung von 20º auf 25ºC erwärmen benötigen wir ca 600 KWh, von 15º auf 25ºC entsprechend 1.200 KWh um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Auch um die erreichte Temperatur zu erhalten benötigen wir Energie. Diese Berechnung gilt bei idealen Verhältnissen, mit Abdeckung, keine Verdunstungsenergie, nachts nicht viel kälter etc…
Sie merken es schon: es empfiehlt sich eine einmal erreichte Temperatur zu halten. Kaltes Poolwasser auf Badetemperatur zu bringen ist mit hohem Energiebedarf verbunden. Es empfiehlt sich unbedingt mit einem passenden Home Manager den Verbrauch zu kontrollieren, und die Anlage entsprechend zu programmieren: mit Solarstrom tagsüber heizen, mit preiswertem Nachtstrom ab 0:00 die Temperatur halten, und den Pool abgedeckt lassen. Ab Mitte Dezember bis Anfang März macht eine Poolheizung fast keinen Sinn (> hoher Verbrauch)
Gute Geräte machen Werbung für geringe Geräuschentwicklung, ein wichtiges Kriterium: wir möchten beim Schwimmgenuss am Besten gar nichts von der Wärmepumpe hören. Geringe Geräuschentwicklung kombiniert mit der richtigen Lage des Gerätes erlaubt, unsere das erwärmte Poolwasser ohne Einschränkungen zu genießen.
Im Idealfall wird die Klimatisierung des Pools gleich von Anfang an geplant, sofern es sich um einen Neubau oder Sanierung eines alten Hauses handelt. So lässt sich der ideale Platz, das beste COP, die beste Dimensionierung und auch die Kombination mit der Poolabdeckung ideal planen.
Für weitere Details kontaktieren Sie uns gerne!
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