Man glaubt es kaum, auch im trockenen Andalusien klagen viele Hausbesitzer über Schimmel und Feuchte im Traumhaus.
In Andalusien gilt noch immer die Regel: es ist bald wieder Sommer, mögliche Feuchtigkeit im Haus wird vom warmen Sommerwind zügig getrocknet.
Leider sind die Dinge nicht ganz so einfach: Feuchte entsteht nicht nur durch Regen, auch Kondensat und kapillare Feuchte plagt viele Hausbesitzer.
Vor allem letzterer erstaunt viele: wir leben in einem trockenen Land, mit wenig bis gar keinem Regen, die meisten Häuser ohnehin am Hang (kein Stauwasser), wie kann es also sein, das mein Haus feuchte Wände bekommt? Auch wir als Hausinspektoren tun uns mit der Definition des Ursprungs nicht immer leicht: Man kann eben nicht so ohne Weiteres in die Erde schauen.
Was also sind die Ursachen? Der Klassiker unter den Baumängeln sind fehlerhafte oder gar keine Drainage / Abdichtung der erdberührenden Außenwände im Außenbereich. Immer wieder auch Rohrbruch (Pool!) Von Druckleitungen die im Außenbereich verlegt wurden, durch Setzungen oder gar Verdichten des Erdreichs bersten (z.B. Pool).
Es gibt auch im trockenen Andalusien unentdeckte Wasseradern, vor allem in bergigen Gebieten sammeln sich hier Wasserlinsen, die sich dann dem Gefälle folgend im Berg zu geeigneten Austrittsstellen bewegen. Das kann jetzt eine Quelle sein, oder eben ihr Haus, was auf einer dieser Adern steht. Durch mangelnde oder fehlerhafte Drainagen steht das Haus dann im Wasser, und macht sich entsprechend bemerkbar.
Oft ist es aber nur die eigene Beregnungsanlage des Gartens, denn auch an der trockenen Costa del Sol bestehen Hauseigentümer auf immergrüne Rasenflächen und blühende Gärten. Bei unseren Inspektion haben wir immer wieder die falsch eingestellten Beregnungsdüsen bemängelt, die täglich Wasser an unsere Fassaden sprüht. Sehr einfach zu beheben, indem wir die Düse entsprechend ändern. Aber auch bei richtig eingestellten Anlagen: Fehlt am Haus die erforderliche Drainage, Abdichtung sowie eine Trenn- (Kies-) schicht zum Garten hin, gelangt das Beregnungswasser ungebremst ins Mauerwerk
Bei Pools stellen wir oft Undichtigkeiten fest, viele Hausbesitzer wissen das gar nicht. Ein Pool ist eben 24/7 mit Wasser befüllt, in 2 m Tiefe hat dieses bereits einen seitlichen Druck von 2000 kg /m2 auf die Poolwände. Selbst kleine Poren führen dann zu stetigem Wasserverlust, des Druckes wegen. Pools sind meist in die Erde eingegraben, mögliche Leckagen lassen sich nur durch großen Aufwand (oder/und hohe Wasserrechnungen) entdecken, Druckprüfung der Leitungen, farbiges Gas oder eben Niveautests. Gerne verlieren Pools das Wasser durch die Einbauteile, also Bodenablauf, Leuchten, Düsen oder die Gegenstromanlage. Probieren Sie es doch auch einmal, Wasser ist knapp und teuer, machen Sie den Niveautest an Ihrem Pool (Automatische Befüllung + Umwälzpumpe aus, und Tagebuch über den Wasserstand /-Verlust führen). Sie werden staunen!
Befindet sich nun der Pool in der Nähe unseres Hauses, gelegt auch das austretende Poolwasser an unsere Außenwände und steigt durch die Kapillarwirkung nach oben.
Doch was können wir tun, um der Feuchte dauerhaft Herr zu werden?
Es gibt viele Ansätze, meist ist es die richtige Mischung aus verschiedenen Arbeiten. Wichtig ist eine fachgerechte Drainage um das Haus herum, mit ordentlich abgedichteten erdberührenden Außenwänden. Vor allem, wenn das UG bewohnbar sein soll (Gäste Apartment o.ä.).
Ebenso muss der Ursprung der Nässe gesucht, und zur Behebung eine angemessene Lösung gefunden werden. Das kann für eine Leckage im Pool eine Rissverpressung sein: Hier werden in zu bestimmenden Abständen Stahldübel in den Beton gebohrt, und mit hohem Druck Kunstharz eingespritzt. Der 2 Komponenten Kunstharz wird direkt vor Ort gemischt und reagiert sehr schnell. Der Vorteil: am liebsten reagiert das Material auf Wasser, in Kontakt damit schäumt es auf und vergrößert sein Volumen merklich und gelangt besonders dahin, wo es offene Poren im Beton gibt, die mit Wasser gefüllt sind. Das Verfahren wenden wir gerne bei Pools an, mit sehr guten Ergebnissen.
In einem großporigen Mauerwerk wie Ziegel o.ä geht das natürlich nicht, das Mauerwerk würde rissig und gesprengt. Für Ziegelmauerwerke gibt es dafür einfachere Methoden, es werden auch hier – je nach Befall – im bestimmten Abstand Löcher in die Außenwand gebohrt. Ca 2 m darüber hängen wir kleine Behälter auf, die jeweils mittels Schlauch mit diesen Öffnungen / Dübeln verbunden werden. Über die Gravitationskraft gelangt das Material – auch hier wieder Kunstharz – langsam in das Mauerwerk, der Prozess dauert allerdings 2-4 Wochen. Dieses Verfahren sollte aber immer in Kombination mit einer wirksamen Drainage, Abdichtung der Außenwände und Trennschicht zum Garten angewandt werden.
Es gilt aber wie immer: Den Hausinspektor kontaktieren (hausinspektor-spanien.de) bevor Sie ein Haus kaufen! Wir begehen, beurteilen und geben unsere Empfehlungen!
Tipp!
Unser Hausinspektor-Service ist ein vereinfachtes und preiswertes Gutachten, das an professionelle Standards angelehnt ist und Ihnen hilft, praktisch alle typischen Risiken beim Hauskauf in Andalusien auszuschließen. Empfehlenswert für alle, die eine Immobilie kaufen wollen. Mehr: